Schilddrüsenoperation:
Narbe und Verwachsungen

Eine Schilddrüsenoperation kann durch verschiedene Erkrankungen notwendig sein. Die häufigsten Indikationen für eine Schilddrüsenoperation ist eine Krebserkrankung, eine Struma (Schilddrüsenvergrößerung), eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) oder eine Schilddrüsenentzündung.

Um das gesamte Schilddrüsengewebe zu entfernen, kommt es im Anschluss häufig zu einer Bestrahlung, der sogenannten Radiojodtherapie. Im Einzelfall kann auch nur eine hochdosierte Radiojodtherapie stattfinden.

Die Kombination aus Operation und Bestrahlung stellt für das Bindegewebe, die Faszien und anderes Gewebe immer eine enorme Belastung dar. Durch die Operation kann es bereits zu Verwachsungen kommen, während eine Bestrahlung für das gesunde Gewebe zu vergleichen ist mit einer Verbrennung. Entzündungs- und Umbauprozesse finden statt, die sehr häufig zu einem Verlust der natürlichen Gleitfähigkeit führen.

 

Typische Beschwerden nach Operationen und Bestrahlung der Schilddrüse sind deshalb:

  • Kopfschmerzen
  • Nackenverspannungen
  • Thoraxverspannungen und Schmerzen an den Rippen
  • Rückenschmerzen in der Brustwirbelsäule
  • Kiefergelenksbeschwerden und Knacksen
  • Arm heben fällt schwer
  • Schmerzen bei der Atmung
  • Schluckbeschwerden („Enge“)

 

Anhand der Anatomie der Halsregion wird deutlich, warum es häufig zu den genannten Beschwerden kommt: Die Schilddrüse ist verwachsen mit dem Schildknorpel des Kehlkopfes und folgt somit den Bewegungen des Kehlkopfes (z.B. Auf- und Abgleiten beim Schlucken oder Sprechen). Außerdem verlaufen hier viele Muskeln und Faszien, die den Kopf mit dem Brustkorb verbinden und Bewegungen des Kopfes und Rumpfes möglich machen sowie die Atmung unterstützen.

Kommt es in diesem Bereich nun zu festen Verwachsungen, Verklebungen und einem Verlust der normalen Gleitfähigkeit, wird deutlich warum die oben genannten Beschwerden auftreten können.

 

Die äußere Narbe nach einer Schilddrüsen-OP verheilt in der Regel sehr gut und ist nach 1-2 Jahren kaum noch sichtbar. Die nicht sichtbaren festen Verwachsungen im Operations- und Bestrahlungsgebiet machen sich jedoch häufig erst nach 1-2 Jahren bemerkbar. Selten werden die Beschwerden dann mit der stattgefundenen OP und/oder Bestrahlung assoziiert.

Das ist schade, denn bei frühzeitiger gezielter Therapie können Verwachsungen gar nicht erst entstehen und auch alte Verwachsungen können sehr gut mittels Osteopathischer Narbentherapie nachhaltig gelöst werden.