Verwachsungen durch die Kaiserschnittnarbe

Du hattest einen Kaiserschnitt oder eine andere gynäkologische Operation und …

… die Narbe ist eingezogen?

… du spürst ein ungewohntes Ziehen?

… hast neue Einschränkungen bei Bewegungen?

… hast jetzt Rückenschmerzen?

 

Verwachsungen durch die Kaiserschnittnarbe

In Folge einer Bauchoperation entwickeln 50-100% der Patienten Adhäsionen im Bauchfell. Adhäsionen sind Verwachsungen von Gewebe nach Operationen oder Entzündungen. Sie entstehen durch fehlgesteuerte Wundheilungsprozesse, die bereits am dritten bis fünften postoperativen Tag einsetzen können. Daraus können schwerwiegende Folgeerscheinungen wie Darmblähungen, Unfruchtbarkeit, chronischer Kreuz- und Beckenschmerz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, chronische Unterbauchschmerzen und eine erhöhte Komplikationsrate bei Folgeoperationen entstehen (weitere Beschwerden durch Verwachsungen). Im Falle von Kaiserschnittnarben kommt es in circa 6-18% der Fälle zu chronischen Narbenschmerzen.

KaiserschnittnarbeDie Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Verwachsungen durch eine Kaiserschnittnarbe und anderen Narben sind bisher leider noch begrenzt. So werden Adhäsionen hauptsächlich durch eine erneute Operation, die sogenannte Adhäsiolyse, diagnostiziert und therapiert. Leider kommt es in 85% der Fälle zu einer erneuten Entstehung von Adhäsionen. Sowieso erschient es widersprüchlich eine (wahrscheinlich) durch eine Operation entstandene Verwachsung, durch eine erneute Operation zu beheben. Oftmals lassen sich Operationen jedoch nicht vermeiden, allerdings wäre es wünschenswert die Lücke zwischen Operation und Nachsorge besser zu schließen.

Im Falle von orthopädischen Operationen gehört die ambulante Physiotherapie zur Standardnachsorge. Patienten nach Bauchoperationen werden sich in der Regel selbst überlassen. Im Fall der Kaiserschnittnarbe wird diese Lücke teilweise durch die Hebammen geschlossen, jedoch gehört die Behandlung von Narben nicht zu deren Aufgabenfeld.

 

In meinem Praxisalltag machen Frauen mit Verwachsungen durch Kaiserschnittnarben einen großen Teil meiner Patient:innen aus. Mein Ziel ist es, das eingeschränkte Gleiten der Faszien und Gewebsschichten wiederherzustellen, sodass sich der Körper geschmeidig an Alltagsbelastungen und sportliche Aktivitäten anpassen kann.

Ab der 5.-6. Woche nach der Operation kann mit der Osteopathischen Narbenbehandlung begonnen werden. Aber auch Jahre später können die Adhäsionen noch gelöst werden, eventuell sind dann mehr Sitzungen nötig.

 

Quelle: Diplomarbeit Franziska Gabrielli

Die Osteopathische Behandlung von Narben und Adhäsionen am Beispiel der Kaiserschnittnarbe